Der See hat einen beschränkten Raum. Wenn mehr Wasser hineinkommt, so fließt er über. Darum muss man ihm Schranken setzen. Es sind im Bild die Wasser unten und die Wasser oben, zwischen denen die Feste des Himmels als Schranke ist.

Das chinesische Wort für Beschränkung bedeutet eigentlich die festen Glieder, durch die die Bambusstängel eingeteilt sind. Im gewöhnlichen Leben ist damit gemeint die Sparsamkeit, die feste Schranken für ihre Ausgaben hat. Im moralischen Leben sind es die festen Schranken, die sich der Edle steckt für seine Handlungen, die Schranken der Treue und der Uneigennützigkeit.

DAS URTEIL

Beschränkung. Gelingen.
Bittere Beschränkung darf man nicht beharrlich üben.

DAS BILD

Oberhalb des Sees ist Wasser:
das Bild der Beschränkung
So schaut der Edle Zahl und Maß und untersucht,
was Tugend und rechter Wandel ist.

DIE EINZELNEN LINIEN

Anfangs eine Neun bedeutet:

Nicht zu Tür und Hof hinausgehen ist kein Makel.

Oben eine Neun bedeutet:

Bittere Beschränkung:
Beharrlichkeit bringt Unheil.
Reue schwindet.

Der Wind, der oben über das Wasser fährt, zerstreut es und löst es auf in Schaum und Dunst. Darin liegt auch der Gedanke, dass die Lebensenergie, wenn sie sich im Menschen staut (was durch die Eigenschaft des unteren Zeichens als Gefahr angedeutet ist) durch die Sanftheit wieder zerstreut und aufgelöst wird.

DAS URTEIL

Die Auflösung. Gelingen.
Der König naht seinem Tempel.
Fördernd ist es, das große Wasser zu durchqueren.
Fördernd ist Beharrlichkeit.

DAS BILD

Der Wind fährt über das Wasser: das Bild der Auflösung.
So opferten die alten Könige dem Herrn und bauten Tempel.